Absage im Bewerbungsprozess – Gründe und Chancen für künftige Bewerbungen
Bewerbungsprozesse sind anstrengend, das geht den allermeisten Jobsuchenden so. Umso niederschmetternder können Absagen sein, schließlich haben Sie Zeit und Energie in die Bewerbung investiert. Eines ist klar: Auch nach einer Absage geht der Bewerbungsprozess weiter.
Wichtigster Tipp: rationale statt emotionaler Betrachtung der Absage
Wahrscheinlich können Sie es schon gar nicht mehr hören, dieses gut gemeinte „nimm’s nicht persönlich“. Deshalb fangen wir damit auch nicht gleich an, sondern sagen zuerst: Es ist völlig okay und normal, nach einer Absage niedergeschlagen, frustriert, traurig oder wütend zu sein. Nehmen Sie sich also ruhig Zeit, um diese Gefühle zu verdauen. Nur nicht zu viel Zeit. Schließlich möchte niemand wochenlang in einem schwarzen Loch sitzen – denn da unten fällt Ihnen Ihr Traumjob auch nicht in den Schoß. Setzen Sie sich ein zeitliches Limit, zum Beispiel „bis zum Wochenende darf ich schmollen und gefrustet sein“, und starten Sie danach neu durch.
Analysieren Sie mögliche Fehler und lernen Sie daraus!
Neu durchstarten heiß in diesem Fall: Machen Sie sich noch mal bewusst, dass Bewerbungsprozesse ein Spiel mit vielen Beteiligten sind. Nur weil scheinbar ein Mitspieler mehr Glück hatte, schmälert das nicht Ihre eigenen Kompetenzen. Lassen Sie danach das Vorstellungsgespräch Revue passieren oder schauen Sie Ihre Bewerbungsunterlagen nochmal genau an. Was war gut, was fällt Ihnen aus heutiger Sicht negativ auf? Was können Sie beim nächsten Mal besser machen? Waren Sie beispielsweise im Gespräch zu unsicher? Haben Sie in Ihren Bewerbungsunterlagen bestimmte Aspekte nicht klar herausgearbeitet oder gar ein Standardanschreiben verwendet, das überhaupt nicht auf die Stelle und das Unternehmen einging? Fragen Sie gerne auch beim Unternehmen nach dem Grund für die Absage. Oft erhalten Sie hier keine genaue Auskunft, manchmal ist aber durchaus ein kleiner Impuls dabei, der Sie weiterbringen kann.
Unterstützung holen kann sehr hilfreich sein!
Wer sehr tief in einem Thema steckt, kann sich manchmal nur schwer lösen, um mögliches Verbesserungspotenzial zu suchen. Auch das ist völlig normal. Bitten Sie in diesem Fall doch jemanden aus dem Kollegen-, Freundes- oder Familienkreis um dessen externen Blick. So erhalten Sie eine zweite Meinung, die Sie hoffentlich weiterbringt. Alternativ gibt es natürlich professionelle Coaches, die Sie bei der Vorbereitung Ihrer Unterlagen oder des Vorstellungsgesprächs unterstützen.
Gründe für eine Absage jenseits Ihrer Bewerbung
Wenn Sie keine Fehler oder Lernpotenzial finden, gibt es natürlich auch einige Gründe für eine Absage, die auf Seiten des Unternehmens liegen. Möglicherweise war die Stelle nur aus rechtlichen Gründen ausgeschrieben, aber intern längst besetzt? Ein Zeichen hierfür können sehr spezifische (sozusagen maßgeschneiderte) Anforderungen in der Stellenausschreibung sein. Vielleicht hat es auch einfach persönlich nicht gepasst (wie war Ihr Eindruck im Gespräch)? Machen Sie sich bewusst, dass die Argumente für eine Absage wirklich vielseitig sein können, und Sie leider nicht alle beeinflussen können.
Nach der Absage ist vor der Bewerbung
Sie haben ein paar Punkte gefunden, die Sie das nächste Mal besser machen können? Sehr gut, damit haben Sie schon den ersten Schritt in die richtige Richtung gemacht! Lassen Sie das Gelernte in Ihre Suche nach passenden Stellen einfließen, arbeiten es in Ihre Bewerbungsunterlagen ein oder üben es für das nächste Vorstellungsgespräch. Das erhöht einerseits Ihre Chancen und gibt Ihnen andererseits Sicherheit zurück. So können Sie die nächste Bewerbung abschicken – auch wenn es Überwindung kostet, weil Sie wissen, dass das Karussell sich damit auf ein Neues zu drehen beginnt….
Stichwort auf ein Neues – lohnt sich eine zweite Bewerbung?
Es kann vorkommen, dass Sie eine Stelle, für die Sie eine Absage erhalten haben, wenige Wochen später erneut ausgeschrieben sehen. Die Hintergründe dafür bleiben meistens unklar, viel spannender ist ohnehin die Frage: Wie gehen Sie damit um? Nochmal bewerben? Unser Tipp: Sparen Sie sich die Energie. Wenn Sie im Vorstellungsgespräch und vielleicht noch eine Runde weiter waren, ein sehr gutes Gefühl hatten und eine persönliche und bedauernde Absage bekommen haben und sich damit fast sicher sein können, dass Sie auf einem sehr guten zweiten Platz gelandet sind, können Sie einen Anruf wagen. Ansonsten empfehlen wir: Finger weg, Kapitel schließen beziehungsweise geschlossen lassen und nach anderen Chancen suchen. Wir drücken die Daumen!