Besser bewerben: Ein Plädoyer für mehr Transparenz im Bewerbungsprozess
Das Jahr neigt sich dem Ende zu, gemütliche Schmöker-Abende vor dem Kamin rücken näher – und wir haben passend dazu eine kurze Buchempfehlung parat. Einen der vielen Aspekte aus besagtem Buch greifen wir direkt in diesem Blogartikel heraus, nämlich den Appell für mehr Transparenz in Bewerbungen, Stellenanzeigen und Vorstellungsgesprächen, also mehr Offenheit und Ehrlichkeit sowohl auf Seiten der Bewerbenden als auch auf Seiten der Recruiter und Unternehmen. Kurz: unser Herzensthema!
Ein Buch über den Arbeitsmarkt von morgen
Um welches Buch es geht? „Die große Arbeiterlosigkeit“ von Stepstone-CEO Dr. Sebastian Dettmers, erschienen im Juni im FinanzBuch Verlag. Grob zusammengefasst widmet sich der Autor in seinem Werk den Themen Demografie und Fachkräftemangel sowie möglichen Lösungen für die Zukunft. Und weil diese beiden Schlagworte längst nicht mehr neu sind, hat Dettmers mit der „Arbeiterlosigkeit“ ein neues Wort dafür eingeführt, von dem er sich erhofft, dass es zu mehr Handlungsfreude und verstärkten Gegenmaßnahmen aufruft.
Denn aus seiner Sicht ist klar: Die Bevölkerung wird älter und nimmt langfristig gesehen rapide ab, damit geht natürlich die Zahl der Erwerbstätigen zurück und stellt die Wirtschaft vor entsprechende Herausforderungen. In seinem Buch geht er auf mögliche Formen von Produktivitätssteigerungen als Ausgleich genauso ein wie auf die Themen Migration und Bildung. Wir greifen hier nur einen Aspekt aus dem Buch auf: unser Kernthema Bewerbung und Bewerbungsprozesse.
Mit Ehrlichkeit und Persönlichkeit in der Bewerbung punkten
Dettmers fordert mehr Transparenz in Bewerbungsprozessen, und wir schließen uns hier gerne an. Schließlich passen im Idealfall Bewerber und Unternehmen richtig gut zueinander. Richtig gut, das heißt nicht nur, dass das Kompetenzprofil des Arbeitnehmers mit dem Aufgabenprofil der Stelle übereinstimmen. Sondern auch, dass die Persönlichkeit und die Unternehmenskultur harmonisieren, dass die Wertvorstellungen des Bewerbers zur Vision oder dem Zweck des Arbeitgebers passen und dass beide Seiten offen ihre Erwartungshaltungen vortragen und abgleichen.
Inwiefern die Bewerbungsunterlagen hierzu beitragen können? Wir setzen neben der klaren Aufbereitung von Daten und Fakten im Lebenslauf sowie der professionellen Darstellung fachlicher Kompetenzen auch stets auf die Hervorhebung persönlicher und sozialer Kompetenzen. In jeder Bewerbung sollte auch stets der Mensch erkennbar sein und deutlich werden: Hier bewirbt sich ein Teamplayer, ein absolut analytischer Schnelldenker, ein zukunftsorientierter Stratege oder ein Kommunikationskünstler, der als empathische Führungskraft seine Teams zu Höchstleistungen anspornt. Ebenfalls wichtig: eine klare Motivation und Zielvorstellung in den Bewerbungsunterlagen.
Bewerbungsprozesse auf Seiten der Unternehmen verbessern
Zur Transparenz im Bewerbungsprozess gehören natürlich beide Seiten. Die gleichen Ansprüche an Ehrlichkeit und Offenheit, die Bewerbungsunterlagen erfüllen sollten, gelten auch für Stellenanzeigen. Auch hier ist niemandem geholfen, wenn von schnellen Entscheidungen und einer flachen Hierarchie die Rede ist, in Wahrheit aber komplexe Konzernstrukturen jegliche Form von Geschwindigkeit im Keim ersticken. Auch hier gilt es, eine klare Erwartungshaltung zu formulieren und die eigenen Vorstellungen transparent zu machen. Und natürlich wird die Darstellung des eigenen Unternehmens und der eigenen Mehrwerte für potenzielle Mitarbeitende immer wichtiger, je weniger Fachkräfte es auf dem Markt gibt. Dazu gehören ein professioneller Unternehmensauftritt online ebenso wie reibungslose und schnelle Bewerbungsprozesse.
Wie sagt Dettmers treffend: Auf dem Gütermarkt werden heute bestellte Pakete schon morgen geliefert. Auf dem Arbeitsmarkt vergehen locker vier Wochen, bis eine erste Reaktion auf eine versendete Bewerbung eingeht. Das geht besser!