Mit dem XING-Profil überzeugen – Netzwerken für die Karriere
Ich bin auf der Suche nach einem neuen Job. Passende Stellenangebote? Fehlanzeige. Also bringt mich eine klassische Bewerbung erst mal nicht weiter… Ich möchte trotzdem aktiv sein. Also drehe ich den Spieß um. Ich versetze mich in die Rolle eines Personalers und googel mich selbst. Das Ergebnis: ich finde nichts.
Es gibt keine peinlichen Fotos im Netz, keine unnötigen Facebook-Posts. Immerhin. Allerdings gibt es auch keine interessanten Inhalte, die einem Unternehmer zeigen, dass es mich gibt und ich der Richtige für ihn bin. Meine Einstellungen in den genutzten Social Media Plattformen lassen es nicht zu, dass Suchmaschinen Inhalte über mich offenbaren. Was Privat ist, ist Privat – denke ich. Allerdings werden Onlineplattformen ja nicht nur zum Spaß genutzt. XING und LinkedIn sind soziale Netzwerke, die zur beruflichen Nutzung ausgelegt sind. Für meine Karriere wäre es also hilfreich, wenn Personaler meine digitale Visitenkarte finden.
Doch wie nutze ich XING und LinkedIn professionell? Welche Möglichkeiten gibt es? Und wer braucht eigentlich was? In unserer Serie zu XING lernen Sie genau das!
Folge I: XING versus LinkedIn und wer Onlineplattformen braucht
In der heutigen Arbeitswelt und einem (oft) verdeckten Stellenmarkt spielen soziale Netzwerke eine wichtige Rolle. Dort kann man sich vernetzen, austauschen, aktiv potenzielle Arbeitgeber kontaktieren und sich beruflich (neu) orientieren. Oftmals werden Stellen nicht direkt via Onlinenetzwerk besetzt, aber potenzielle Arbeitgeber finden Zusatzinformationen über Sie und können bei Interesse direkt auf Sie zugehen!
Im deutschsprachigen Raum hat sich die Karriereplattform XING mit mehr als 14 Millionen Mitgliedern (Stand April 2018) durchgesetzt. Laut XING sind etwa 6.000 Recruiter im Netzwerk aktiv. Die Basis-Mitgliedschaft ist kostenfrei, hat allerdings verhältnismäßig wenig Funktionen: die Suche nach Personen geht nur nach Namen; bei einer Kontaktanfrage kann kein Text hinzugefügt werden. Einen Premium-Account gibt es ab etwa 75 Euro/Jahr. Ein wesentliches Plus ist die erweiterte Suche, bei der zum Beispiel nach Funktionen von Mitgliedern oder anderen Stichworten gesucht werden kann. Weitere essentielle Zusatzfunktionen sind die Anzeige von Profilbesuchern und das Anschreiben von Nicht-Kontakten. Bei der Jobsuche sind dies Möglichkeiten, gezielt relevante Unternehmen und Personaler auszumachen und Kontakt aufzunehmen.
International ist LinkedIn die erfolgreichere Plattform mit über 546 Millionen Mitgliedern in über 200 Ländern – davon etwa 11 Millionen im deutschsprachigen Raum (Stand Februar 2018). Es sind vor allem digitale Firmen, Exportunternehmen oder Organisationen mit Internetaffinität vorzufinden (bspw. aus den Bereichen IT, Werbung, Automobil etc.). Deshalb ist es sinnvoll, ein multilinguales Profil anzulegen. Die Basis-Mitgliedschaft ist kostenfrei; ein Premium Account schlägt mit über 300 Euro/Jahr (Job Seeker) zu Buche. Allerdings sind die Funktionen im Basispaket umfangreicher als bei XING (erweiterte Personensuche möglich, Profilbesucher werden angezeigt).
Ihr Profil dient als Aushängeschild im Netz. Es muss stets aktuell gehalten und nach den eigenen Zielen angepasst werden.
Unser Fazit
Digitalisierung, active sourcing und ein verdeckter Stellenmarkt zwingen Jobsuchende geradezu, neue Wege zu gehen und aktiv auf Online-Karriereplattformen zu sein. Digitale Netzwerke sind heute also definitiv ein Muss!
Wer vor allem im deutschsprachigen Raum auf Jobsuche ist (KMUs, regionale Firmen), kommt in der Regel um XING nicht herum. In den meisten Fällen ist durch den Bedarf an Funktionen, die nur als Premiummitglied nutzbar sind, ein bezahlter Account ratsam. LinkedIn ist im internationalen Umfeld die wichtigere Plattform und vernetzt global. Meist genügt hier erst einmal ein Basisaccount.
Es spricht nichts dagegen, auf beiden Karriereplattformen aktiv zu sein. Allerdings gilt: Ihr Profil dient als Aushängeschild im Netz. Es muss stets aktuell gehalten und nach den eigenen Zielen angepasst werden. Es bedarf also Zeit, Kreativität und Eigeninitiative, sich online professionell darzustellen. Tipps dazu gibt es in Folge II…