Frühjahrsputz im Lebenslauf – so sorgen Sie für frischen Wind in Ihrem CV
Egal, ob Sie aktiv auf der Suche oder lediglich offen für ein richtig gutes Angebot sind, einen gut vorbereiteten Lebenslauf in der Schreibtischschublade bzw. auf der Festplatte liegen zu haben, schadet nie!
Frühjahrsputz im Lebenslauf, wie geht das? So ein Lebenslauf verändert sich doch rückwirkend nicht, denken Sie sich? Weit gefehlt! Natürlich verändert sich im Nachhinein nichts an Ihren bisherigen Stationen. Die Frage ist aber, ob die Schwerpunkte immer noch richtig gesetzt sind in Ihrer Darstellung. Was wir unter Schwerpunkten verstehen, und wie Sie diese optimal setzen können, zeigen folgende drei Beispiele.
Beispiel Nr. 1: Aufgabenbeschreibungen im Lebenslauf
Nehmen wir einmal an, Sie waren am Anfang Ihrer Laufbahn Software-Entwickler. Vor zehn Jahren fanden Sie es noch sehr wichtig, welche Programmiersprachen sie täglich anwenden und mit welchen Programmen Sie arbeiten. Heute möchten Sie sich dagegen in Richtung Projektleiter weiterentwickeln. Entsprechend wäre es aus heutiger Sicht viel zielführender, wenn Sie bei Ihrer damaligen Station den Schwerpunkt auf die koordinativen Aspekte Ihrer Tätigkeit legen, auf das Schnittstellenmanagement, das sie unweigerlich mitbetreiben mussten, die Abstimmungsrunden intern und mit Kunden sowie das Steuern externer Partner.
Beispiel Nr. 2: Meilensteine im Lebenslauf
Je nachdem, wie lange Ihr Lebenslauf bereits unangetastet vor sich hin vegetiert: Gehen Sie unbedingt einmal kritisch über Ihre Erfolge und Meilensteine, die Sie hervorgehoben haben. Das abgeschlossene Projekt, auf das Sie als Berufseinsteiger schrecklich stolz waren, klingt aus heutiger Sicht und für Ihre heutige Position vermutlich längst nicht mehr so beeindruckend. Seien Sie tapfer und trennen Sie sich großzügig von Details und Errungenschaften, die zwar für Ihre persönliche Entwicklung eine große Bedeutung hatten (und behalten werden!), aus der sachlichen Sicht potenzieller Leser aber zu wenig nachvollziehbar bzw. als Erfolg zu erkennen sind.
Beispiel Nr. 3: Zeitgerechtes Design Ihres Lebenslaufs
Trauen Sie sich beim Aufpolieren und Updaten Ihres Lebenslaufs auch unbedingt an die Gestaltung! Sie müssen ihn ja nicht gleich völlig neu aufsetzen, manchmal reichen ein paar farbliche Akzente schon, um Ihren Auftritt und Sie selbst wesentlich moderner wirken zu lassen. Verwenden Sie zum Beispiel eine zweite Schriftfarbe – das verbessert häufig die Lesbarkeit und Übersichtlichkeit und wirkt gleich frischer. Oder tauschen Sie die Standard-Angabe Ihrer Sprachkenntnisse wie „Muttersprache“ und „verhandlungssicher“ gegen eine Punkteskala aus. Oder Sie verwenden zur Darstellung Ihrer Stärken und Ihres besonderen Know-hows kleine Icons, statt sie auszuformulieren. Schon haben Sie mit wenigen Schritten Ihrem alten Lebenslauf neues Leben eingehaucht.
Extra-Tipp: Mythos „CV auf zwei Seiten“
Wer seit Jahren berufstätig ist und dabei häufig die Stationen gewechselt hat, wird seine liebe Not damit haben, all seine Erfahrung auf nur zwei Seiten darzustellen. Diese „nicht mehr als zwei Seiten“-Regel hält sich hartnäckig, ist aber veraltet. Was zählt, ist: Ihr Lebenslauf sollte ohne auszuschweifen die wichtigsten Rahmendaten Ihres Werdegangs umfassen sowie einen groben Überblick über Ihre Aufgaben der letzten zehn bis 15 Jahre liefern. Heißt: Was vorher war, listen Sie zwar mit auf, verzichten hier aber auf Details. Eine ausführliche Aufgabenbeschreibung Ihrer ersten beiden Berufsjahre vor 30 Jahren bietet heute vermutlich ohnehin kaum einen Mehrwert.
Also ran an den Lebenslauf und frisch Gewichten, Priorisieren, Kürzen und Gestalten! Sie werden staunen, wie wandelbar Ihr Lebenslauf doch sein kann.