In der Bewerbung überzeugen – Tipps für eine positive und selbstbewusste Herangehensweise
Aller Anfang ist schwer – da sind Bewerbungsprozesse keine Ausnahme. Oft wird die Jobsuche begleitet von negativen Gedanken: Dass im Lebenslauf sofort die Lücke auffallen wird, dass die fehlenden Software- oder Sprachkenntnisse ganz bestimmt ein sofortiges K.-o.-Kriterium darstellen oder dass die komplexe Wechselmotivation überhaupt nicht wirklich erläutert werden kann. Mit diesem Ballast im Hinterkopf kann es wirklich schwierig werden, eine Bewerbung zu verfassen, die motiviert klingt. Wir haben ein paar Vorschläge zusammengestellt, wie ein überzeugender Auftritt in den Bewerbungsunterlagen oder im Vorstellungsgespräch trotzdem gelingen kann.
Wechselmotivation in der Bewerbung darstellen
Fangen wir ganz vorne an, mit den Gründen für den geplanten Jobwechsel. Diese können vielfältig sein, von „Lust auf was Neues“ bis zu „einfach nur weg hier“. Wichtig für die Bewerbung ist es, eine möglichst positive Motivation herauszuarbeiten. Auch wenn die hauptsächliche Wechselmotivation darin liegt, dass Sie Missstände bei Ihrem aktuellen Arbeitgeber sehen und diese nicht länger hinnehmen wollen. Versuchen Sie dafür, einmal gedanklich abzuschalten und sich auszumalen, welche Jobs, Unternehmen, Branchen und Aufgaben Sie reizen würden und aus welchem Grund. Bestimmt finden Sie so ein zumindest einigermaßen neutral klingendes Argument, mit dem Sie Ihre Wechselabsichten begründen können, ohne den bisherigen Arbeitgeber in ein schlechtes Licht zu rücken. Das kommt nämlich beim neuen Arbeitgeber selten gut an.
Umgang mit mangelnder Erfahrung oder fehlenden Kompetenzen in der Bewerbung
Stellenanzeigen sind ein großer Wünsch-dir-was-Zettel aus Unternehmenssicht. Hier wird alles beschrieben, was der absolut perfekte Traumkandidat alles kann und mitbringt. Nun gibt es zwischen Traum und Wirklichkeit häufig ein paar Abweichungen – auch im Bewerbungsprozess. Wer also mindestens die Hälfte, besser zwei Drittel der gelisteten Anforderungen erfüllt, sollte sich aus unserer Sicht unbedingt bewerben. Fehlende Kenntnisse und Erfahrungen können dann im Anschreiben thematisiert werden. Etwa die fehlende Erfahrung im öffentlichen Dienst, die eingerosteten Fremdsprachenkenntnisse oder die nur sehr rudimentäre Führungserfahrung. Signalisieren Sie im Anschreiben einfach, dass Ihnen bewusst ist, dass Sie in diesem oder jenen Bereich Nachholbedarf haben – und machen Sie vor allem deutlich, dass Sie dieses aktuelle Defizit hochmotiviert aufarbeiten und beheben werden, oder auch ohne die geforderte Erfahrung überzeugt sind, den Anforderungen gewachsen zu sein (und wieso). Mut zur Transparenz, sagen wir, und finden: Lernbereitschaft ist manchmal mehr wert als eingestaubtes Wissen.
Individuelle Herausforderungen für die Bewerbung neu durchdenken
Viele Jobsuchende fühlen sich im Bewerbungsprozess durch irgendetwas eingeschränkt und machen sich viele Gedanken über die individuellen Besonderheiten ihres bisherigen Lebenslaufes. Ob es der Jobwechsel nach nur wenigen Monaten ist, eine längere Lücke oder ein einschneidender Wechsel des Karrierelevels, etwa von der Führungskraft zum Sachbearbeiter. Unsere Empfehlung an dieser Stelle: Betrachten Sie den vermeintlichen Mühlstein um Ihren Hals einmal aus der Perspektive von Personalern oder einfach nur Außenstehenden. Sieht wirklich jeder sofort den angeblichen Fehler? Oder fällt die Lücke vielleicht gar nicht mehr so sehr ins Gewicht, weil sie zehn Jahre zurück liegt, und der schnelle Wechsel kann gut begründet werden? Oft sind wir selbst viel strenger mit unserer bisherigen Karriere, als es andere Personen sind! Hier hilft natürlich auch der Blick von Freunden, Kollegen oder einem professionellen Coach.
Nach diesem Perspektivwechsel können Sie viel positiver an die Bewerbung gehen und sich auf Ihre Stärken statt auf die vermeintlichen Schwächen konzentrieren. Wir wünschen viel Erfolg.