Vorstellungsgespräche gut vorbereiten und mit eigenen Fragen punkten
Mit der Einladung zum Vorstellungsgespräch haben Bewerber die entscheidende Hürde genommen, sind eine Runde weiter und bekommen die Chance, persönlich von sich zu überzeugen. Um diese Gelegenheit erfolgreich zu nutzen, braucht es die entsprechende Vorbereitung. Was alles zu einer guten Vorbereitung des Vorstellungsgesprächs zählt, haben wir hier zusammengetragen.
Antworten auf gängige Fragen im Vorstellungsgespräch vorbereiten
Bereiten Sie sich auf gängige Fragen vor, die in Vorstellungsgesprächen häufig gestellt werden. Das können beispielsweise sein:
- Wie sind Sie auf das Unternehmen aufmerksam geworden?
- Welche Vorstellungen haben Sie von dem Aufgabenbereich, für den Sie sich bewerben?
- Was waren Ihre Aufgaben bei der Firma A/B/C?
- Was waren Ihre größten Erfolge in Ihrem Arbeitsbereich?
- Was würden Sie derzeit gerne in Ihrem Aufgabenbereich ändern?
- Wo liegen Ihre Stärken? Wo liegen Ihre Schwächen?
- Was könnten Ihre Kollegen an Ihnen kritisieren?
- Was wollen Sie beruflich in 3/5/10 Jahren erreicht haben?
Sie sollten sich als im Vorfeld intensiv überlegen, was Ihr Antrieb ist, was Ihr Ziel, worauf Sie Lust haben, was Sie nicht (mehr) haben wollen, was Sie gerade tun, wie Ihr bisheriger Werdegang war und wie Sie als Person und Arbeitnehmer so sind. Die meisten dieser Fragen haben Sie vermutlich bereits bei der Erstellung der Bewerbung einmal durchdacht. Jetzt wird es Zeit, sich nochmal konkretere Antworten zurechtzulegen.
Vorbereitung ja, auswendig lernen nein
Stichwort „konkrete Antworten“: Oft fällt es schwer, derart komplexe Fragen aus dem Stand heraus flüssig, kurz und präzise zu beantworten. Es ist daher absolut sinnvoll, sich einige Notizen zu machen und sogar ein paar ganze Sätze auszuformulieren.
Wichtig ist: Nutzen Sie die gesammelten Stichworte und Formulierungen ruhig im Gespräch, aber lernen Sie keine Fließtexte auswendig! Ihr Gegenüber merkt sofort den Unterschied zwischen „gut vorbereitet, flüssig sprechend“ und „leiert irgendein Mantra herunter“. Wichtige Antworten vorab schriftlich zu fixieren, hilft übrigens nicht nur bei der Formulierung und beim sicheren Auftreten, sondern auch dabei, für Sie wichtige Botschaften im Gespräch zu platzieren und nicht zu vergessen.
Im Vorstellungsgespräch mit eigenen Fragen punkten
Gute Gespräche bestehen aus zwei aktiven Parteien. Nutzen Sie die Möglichkeit, Ihren künftigen Arbeitgeber oder Vorgesetzten kennenzulernen und stellen Sie eigene Fragen!
Interessant könnte beispielsweise sein:
- In Ihrer Anzeige schreiben Sie xxx. Was verstehen Sie darunter? Können Sie mir ein Beispiel nennen?
- Wer hat diese Aufgaben/Position bisher ausgeführt? Mit welchem Erfolg, was gab es für Probleme?
- Was sind Ihrer Meinung nach aktuell die wichtigsten Themen/Prioritäten der Stelle?
- Was zeichnet Sie als Arbeitgeber aus?
- Was erwarten Sie von Ihrem neuen Mitarbeiter
Auch hier ist wichtig, dass Sie sich im Vorfeld genau überlegen, welche Bedingungen und Gegebenheiten für Sie wichtig sind. Egal, was das ist – die Teamgröße, die Arbeitszeiten, die Themen oder die Unternehmenskultur – definieren Sie für sich, worauf Sie verzichten können und worauf nicht, und bringen Sie dann in Erfahrung, wie es sich mit diesen Bausteinen bei Ihrem potenziell neuen Arbeitgeber verhält.
Die Initiative übernehmen – platzieren Sie Ihre Kernbotschaft bewusst
Der „Gastgeber“ beim Vorstellungsgespräch ist das Unternehmen. Die Eröffnung und Beendigung des Vorstellungsgesprächs liegt daher klassischerweise bei den Vertretern der Personal- oder Fachabteilung. Unsere Empfehlung: Ergreifen Sie am Ende des Gesprächs höflich die Initiative und nutzen Sie diesen Moment, um nochmal (oder endlich) Ihre Kernbotschaft zu platzieren! Voraussetzung hierfür ist natürlich, dass Sie vorab genau überlegt haben, welche drei Dinge Sie Ihrem künftigen Arbeitgeber unbedingt klar machen wollen. Diese drei Argumente verpacken Sie in zwei bis drei kurzen (!) Sätzen. Leitet Ihr Gesprächspartner das Ende des Gesprächs ein, ist das Ihre Chance, diese Sätze wirkungsvoll zu platzieren. Mit Formulierungen wie „Bevor wir das Gespräch beenden, möchte ich noch kurz drei für mich wichtige Themen platzieren: Erstens…, zweitens…., drittens…..“. Damit verlassen Sie das Gespräch als aktiv beteiligte Person, zeigen, dass Sie genau wissen, was Sie wollen, und bleiben mit Ihren abschließenden Worten sehr wahrscheinlich prominent im Gedächtnis.
Wir wünschen in jedem Fall viel Erfolg! Und natürlich unterstützen wir bei der Vorbereitung für das Vorstellungsgespräch gerne mit unserem Coaching-Angebot.