XING & LinkedIn: Etikette, Tipps und Kontaktanfragen-Knigge
XING und LinkedIn sind längst im beruflichen Alltag angekommen. Vom Azubi bis zum CEO tummeln sich die verschiedensten Berufsgruppen online. Nicht jeder hat viel Erfahrung im Umgang mit Kunden und Geschäftspartnern, daher tauchen schnell Fragen auf. Etwa wie Kontaktanfragen am besten formuliert werden, ob Kontaktanfragen beantwortet werden müssen (und wenn ja, wie) und wie aktiv selbst gepostet werden sollte. Wir haben einige Antworten und Empfehlungen zu den häufigsten Fragen zusammengestellt.
1. Kontaktanfragen auf XING oder LinkedIn bestätigen – wie, wann, wieso
Eine Person hat Sie auf XING oder LinkedIn gefunden und möchte Sie als Kontakt hinzufügen. Wenn Sie diese Person kennen, ist die Antwort wohl recht offensichtlich: Nehmen Sie die Kontaktanfrage gerne mit einer kurzen freundlichen Nachricht an. Wenn Sie sich richtig gut kennen, etwa den direkten Kollegen, der Ihnen täglich gegenübersitzt, geht auch ein simples Annehmen ohne Nachricht. Komplizierter wird es, wenn Sie die anfragende Person nicht kennen.
Prinzipiell sind wir der Meinung: XING und LinkedIn sind zum Vernetzen da. Sie teilen hier keine Details aus Ihrem Privatleben, also können Sie beim Annehmen fremder Kontakte durchaus großzügig sein. Am besten prüfen Sie einmal kurz: Kennen Sie die Person, deren Unternehmen oder einen Kontakt der Person? Haben Sie offensichtliche Gemeinsamkeiten? Ist es ein Recruiter oder Headhunter, der vielleicht irgendwann einmal für Sie interessant sein könnte? Sobald Sie Überschneidungen oder einen eventuellen künftigen Nutzen feststellen können, empfehlen wir: Anfrage annehmen, vorzugsweise mit kurzer Nachricht. Ein simples „Danke“ oder „Gerne!“ kann schon ausreichend sein!
Wichtig: Ohne Premium-Mitgliedschaft müssen alte Kontaktanfragen entweder angenommen oder abgelehnt werden, um neuere überhaupt sehen zu können. Hier empfiehlt es sich daher besonders, zeitnah über eingegangene Kontaktanfragen zu entscheiden.
2. Eigene Kontaktanfragen formulieren – andere Xing- und LinkedIn-Nutzer anschreiben
Sie wollen Ihr eigenes Netzwerk erweitern, sind sich aber bei der Formulierung Ihrer Kontaktanfrage unsicher. Auch hier empfehlen wir zunächst, den Grad der Bekanntschaft zu prüfen: Personen, die Sie richtig gut kennen, schreiben Sie einfach kurz an. Menschen, zu denen Sie bereits (flüchtig) Kontakt hatten, können Sie mit einem kurzen Verweis auf das gemeinsame Kennenlernen anschreiben. Gern gesehen wird von einigen Nutzern ein konkreter Grund, wieso Sie sich vernetzen wollen. Andere Nutzer wiederum sind der Meinung, dass Netzwerkplattformen nun mal zum Vernetzen da sind, was das Angeben von Gründen überflüssig macht. Sie sehen schon: Es gibt verschiedene Meinungen zum Thema.
Wir empfehlen: Egal wen Sie anschreiben, formulieren Sie einen ganz kurzen, höflichen Text, vergessen Sie Anrede und Grußformel nicht (es sind immerhin Business-Kontakte) und zeigen Sie im besten Fall auf, wieso Sie sich vernetzen möchten, was Ihr Ziel ist und was der Mehrwert für den anvisierten Kontakt sein könnte. Im schlimmsten Fall erhalten Sie keine Antwort oder Ihre Anfrage wird abgelehnt. Das ist wie beim Bewerben: Schön ist es nicht, aber einen Versuch war’s wert.
3. Etikette für den Austausch mit XING- und LinkedIn-Kontakten
Es sollte selbstverständlich sein, trotzdem der Form halber nochmal ganz kurz: Karriereplattformen sind nicht wie überwiegend privat genutzte Soziale Netzwerke. XING ist nicht Facebook, LinkedIn nicht Instagram! Schreiben Sie mit Ihren Kontakten also so, wie Sie mit Geschäftspartnern, Kollegen oder Kunden von Angesicht zu Angesicht auch sprechen würden.
Wer sich kennt und im echten Leben duzt, macht das natürlich auch online. Wer sich kaum kennt und gerade mal Kontakt aufnimmt, bleibt beim Sie, grüßt freundlich und verabschiedet sich höflich. Passen Sie sich Ihrem Gesprächspartner an: Bleibt Ihr Kontakt bei kurzen Sätzen ohne Schnörkel, sollten Sie auf Smileys und Satzzeichen im Rudel verzichten. Verwendet Ihr Kontakt dagegen haufenweise Emoticons, können natürlich auch Sie ein paar davon einbauen. Oberste Faustregel aus unserer Sicht: Bleiben Sie authentisch!
4. Last but not least: Eigene Aktivitäten und Posts auf XINGund LinkedIn
Muss ich selbst Beiträge auf Xing und LinkedIn verfassen? Diese Frage hören wir oft. Unsere Antwort ist ein klares „Jein“. Wir finden: Beim Netzwerken geht es auch um Interaktion und das Mitteilen von Neuigkeiten. Daraus leitet sich erstens ab, die eigenen Aktivitäten für Kontakte und vorzugsweise auch Nicht-Kontakte sichtbar zu machen sowie zweitens auch Aktivitäten zu produzieren. Am einfachsten und schnellsten ist es, bei Beiträgen, die Ihnen gefallen, auf „gefällt mir“ zu klicken. Die nächste Stufe könnte sein, einen Kommentar darunter zu schreiben. Nächstes Level: Das Teilen interessanter Beiträge. Spannende Artikel oder sonstige aus Ihrer Sicht interessante Links können Sie natürlich (mit oder ohne Begleittext) auch in eigenen Posts veröffentlichen. Und wer richtig etwas zu sagen hat, kann frei seine Sicht der Dinge zusammenschreiben und als Beitrag publizieren.
Empfehlenswert dabei ist immer: Machen Sie sich bewusst, dass Sie in einem Business-Netzwerk sind und Ihre Beiträge öffentlich sind. Schreiben Sie also am besten nur Dinge, die Sie Ihrem Chef oder Geschäftspartnern auch im direkten Gespräch so mitteilen würden.
Zurück zum klaren „Jein“: Wer sich mit keiner dieser Aktionen wohl fühlt, wird natürlich nicht zum Aktivsein gezwungen! Sie sollten sich nur bewusst machen, dass die eigenen Aktivitäten dazu führen können, dass Sie von den Algorithmen von XING oder LinkedIn als aktiver Nutzer eingestuft werden, damit für andere besser sichtbar werden oder selbst relevantere Inhalte angezeigt bekommen. Letztlich gilt: Sie dürfen sich gerne an den Rand Ihrer Komfortzone wagen, müssen aber nicht zur „Online-Rampensau“ werden.
Wir wünschen in jedem Fall frohes Netzwerken!
Weitere interessante Artikel zur Erstellung Ihrer digitalen Profile auf Xing und LinkedIn finden Sie in unserem Karriere-Blog.