Neues Jahr, neues Glück?
Woran Sie erkennen können, dass es Zeit für einen Jobwechsel ist.
Die Zeit zwischen den Jahren nutzen viele, um über das vergangene Jahr nachzudenken und eine Bilanz zu ziehen. Nicht selten kommt dabei auch die aktuelle Jobsituation auf den Prüfstand. Nur: Nach welchen Kriterien wird geprüft, und mit welchem Ziel? Wir geben Ihnen einige Anregungen, über welche Punkte Sie einmal gründlich nachdenken könnten und woran Sie erkennen, dass es Zeit für den nächsten Karriereschritt sein könnte. Klingt simpel? Dann los!
Fangen wir an der Basis an:
Wie überzeugt sind Sie von den Produkten oder Dienstleistungen, die Ihr Arbeitgeber herstellt oder anbietet?
Wenn Sie als Vegetarier das Marketing des Wurstwarenfabrikanten steuern sollen, könnte das auf lange Sicht Probleme bereiten. Im besten Fall werden Sie antriebslos und sind nicht mehr so kreativ und leistungsstark, wie Sie es gerne wären. Im schlimmsten Fall wird Ihre Ablehnung so groß, dass Sie Ihrer Arbeit überhaupt nicht mehr nachgehen können. In beiden Fällen – und bei allen Abstufungen dazwischen – ist es eine Überlegung wert, ob Sie in einem anderen Arbeitsumfeld nicht besser aufgehoben sein könnten.
Unsere Empfehlung: Nehmen Sie sich bewusst Zeit, um über diese Frage nachzudenken – denn so offensichtlich wie beim Vegetarier in der Wurstfabrik ist die Situation meistens nicht!
Nächster Gedankengang:
Wie viele Ihrer Kompetenzen und Stärken können Sie bei Ihrer Arbeit einsetzen? Und andersrum: Welche Talente liegen ungenutzt brach?
Die meisten Menschen erfüllt es mit Zufriedenheit, wenn sie das, was sie gut können, auch anwenden können. Im Umkehrschluss führen fehlende Möglichkeiten, die oft mühevoll erworbenen Kenntnisse einzusetzen, schnell zu Unzufriedenheit. Führen Sie sich einmal vor Augen, worin Sie besonders gut sind und was davon Sie regelmäßig anwenden wollen. Dann machen Sie den Abgleich mit Ihrer Arbeitsrealität.
Unsere Empfehlung: Betrachten Sie nicht nur die zurückliegenden Wochen, sondern gehen Sie das gesamte vergangene Jahr nochmals durch. Vielleicht war Ihre Fremdsprachenkompetenz zwar zum Jahresende hin kaum mehr gefragt, das große Projekt im Frühjahr wäre ohne Ihr sprachliches Know-how aber knallhart gegen die Wand gefahren? Hier hilft die Vogelperspektive weiter!
Letzte Frage:
Sind Ihre Persönlichkeit und Ihre Stelle eigentlich kompatibel?
Vielleicht klingt das viel zu offensichtlich – probieren Sie es trotzdem mal! Schließlich kommen manche Aufgaben mit der Zeit wie von selbst zu unserem ursprünglichen Jobprofil dazu oder aus Vertretungslösungen werden unauffällig Dauerzustände – und schon befinden wir uns in einer Rolle, die wir nie bewusst angestrebt haben. Also: Überlegen Sie sich einmal, welche Charaktereigenschaften aus Kunden-, Kollegen- und Unternehmenssicht für Ihre Funktion wünschenswert sind. Nehmen wir einmal an, dass Sie möglichst wortgewandt sein sollten, gerne im ständigen Austausch mit Menschen stehen und flexibel auf die unplanbarsten Veränderungen reagieren sollten. Sie selbst freuen sich zwar über den Umgang mit Menschen und würden sich auch durchaus als kommunikativ beschreiben – arbeiten aber viel lieber in festen Strukturen, weil Sie Planänderungen und ständige Richtungswechsel einfach nicht mögen. Da haben wir schon einen Punkt, der möglicherweise für Unzufriedenheit oder Stress sorgt.
Unsere Empfehlung: Vielleicht lässt sich dieser „Störfaktor“, diese Unstimmigkeit, ja nachträglich von Ihnen erlernen? Oder Sie können die Aufgaben, die diese Fähigkeiten erfordern, abgeben? Ihre Reaktion muss nicht gleich in einem Jobwechsel liegen.
Möglicherweise haben Sie nun ein paar Punkte festgestellt, die an Ihrer aktuellen Arbeit nicht perfekt zu Ihnen passen. Nehmen Sie sich jetzt noch die Zeit und überlegen, wie wichtig Ihnen diese einzelnen Punkte sind. Was können Sie ändern? Womit können Sie sich arrangieren? Was geht gar nicht? So erhalten Sie ein klareres Bild und tun sich leichter mit der Frage, ob Sie im neuen Jahr auch einen neuen Job suchen wollen, oder sich mit Ihrer Ausgangssituation wohl fühlen und Ihre Energie lieber anderweitig investieren.
Caroline Tillmann