Jobwechsel ja oder nein? Eine kleine Entscheidungshilfe.
Sich beruflich zu verändern und auf neue Stellen zu bewerben – damit tun sich manche Menschen sehr leicht und andere sehr schwer. Wir haben für beide Gruppen ein paar gedankliche Anregungen zusammengestellt: Ob ein Jobwechsel immer sinnvoll ist, wenn ein Jobwechsel ansteht, dann als was, und welche Kriterien bei der Entscheidung helfen können, ob ein neuer Job im Moment wirklich das Richtige ist.
Die Idee, den Arbeitsplatz zu wechseln, keimt manchmal über längere Zeit im Stillen vor sich hin. In anderen Fällen ist sie plötzlich da und drängt sich förmlich auf. In beiden Fällen empfehlen wir, die Motivation dahinter gründlich zu hinterfragen. Ganz einfach, weil wir bei jeder Veränderung der Meinung sind, dass ein klares Ziel sehr hilfreich ist.
Job wechseln oder nicht – Blick auf die aktuelle Situation
Schauen Sie einmal in Ruhe auf Ihre aktuelle Situation. Notieren Sie sich, gerne über mehrere Tage hinweg, verschiedene Dinge, die Ihnen Spaß machen und die Ihnen nicht gefallen. Werten Sie Ihre gesammelten Punkte nach etwa einer Woche aus und suchen Sie nach Mustern. Haben die Dinge, die Ihnen nicht gefallen, etwas mit der Arbeit selbst, also den Inhalten und Themen zu tun? Mit Strukturen Ihres Unternehmens? Oder mit den Menschen, mit denen Sie zusammenarbeiten? Genauso andersherum: Womit hängt das, was Ihnen Spaß macht, zusammen? So erhalten Sie ein tieferes Verständnis davon, was Ihnen am aktuellen Job gefällt und was nicht.
Neuer Job oder interne Veränderung?
Überlegen Sie sich, welche Veränderungen passieren müssten, damit sich die positiven Punkte auf Ihrer eben angefertigten Liste vermehren und die negativen weniger Gewicht erhalten. Wenn Ihnen die Arbeit in Ihrem Team sehr gut gefällt, Ihre Aufgaben Sie aber nicht glücklich machen – können Sie mit Ihrer Führungskraft über eine neue inhaltliche Ausrichtung sprechen? Oder wenn Sie Ihr Unternehmen und die internen Strukturen überzeugen, Sie aber mit den Kollegen nicht wirklich klarkommen – besteht die Möglichkeit, in ein anderes Team zu wechseln? Loten Sie alle internen Chancen und Optionen aus. Sie können sich danach immer noch für einen Jobwechsel entscheiden!
Jobwechsel ohne Angst – je klarer die Vorstellung, umso geringer das Risiko
Ob mit 20, 30, 40 oder 50 – ein Jobwechsel birgt immer auch ein Risiko. Um sicherzugehen, dass die Chancen überwiegen, sollten Sie sich genau bewusst machen, was Sie sich von Ihrem neuen Job erhoffen und erwarten. Werfen Sie dazu nochmal einen Blick auf Ihre Analyse der aktuellen Situation. Von welchen „Spaßfaktoren“ wollen Sie künftig eindeutig mehr und welche negativen Punkte wollen Sie auf keinen Fall mehr? Gibt es Aufgaben, die Sie kategorisch ablehnen, oder besondere Herzensthemen, für die Sie gerne mehr Verantwortung übernehmen möchten? Welche Branchen, Bereiche oder Stellenbezeichnungen lassen sich daraus ableiten? Je präziser Ihre Vorstellungen vom neuen Traumjob sind, umso gezielter können Sie auch suchen sowie im Vorstellungsgespräch konkrete Fragen stellen. Damit erhöhen Sie die Chance, dass die neue Stelle wirklich zu Ihnen passt, um einiges!
Neuer Job, neues Glück oder alter Job, neues Glück?
Egal ob Sie sich für einen Jobwechsel entscheiden oder bei der Analyse Ihrer aktuellen Situation festgestellt haben, dass der Schuh eigentlich wo ganz anders drückt – in jedem Fall haben Sie etwas gelernt und wissen jetzt, was Sie wollen. Ein Jobwechsel ist keine Pauschallösung für alles und jeden und ist meistens erst dann sinnvoll, wenn es auch ein klares Ziel gibt. Das kann heute sein, morgen oder erst in einem Jahr. Die Standortanalyse und Überlegung, was aktuell gut und was weniger gut ist, können Sie immer wieder wiederholen und so stets neu prüfen, ob eine Veränderung angebracht ist oder eher nicht.