Agil und Co. – Eine Übersicht über verschiedene Führungsstile mit ihren Vor- und Nachteilen
Agile Führung ist in aller Munde und scheinbar sehr gefragt. Doch was genau versteckt sich eigentlich hinter dem häufig genutzten Begriff? Und wenn „agil“ der Führungsstil der Gegenwart und Zukunft sein soll, wie hießen denn dann die bisherigen verschiedenen Führungsstile? Wir haben eine Übersicht erstellt und halten fest, wie welche Form von Führungsverhalten heißt und funktioniert.
Transaktionale Führung
Heute eher selten, früher die absolute Norm: Chef sagt exakt an, was zu tun ist – Mitarbeitende machen (hoffentlich) genau das Gesagte. Für eigene Ideen oder Gedanken seitens der Angestellten ist hier eher wenig Platz. Trotzdem hat dieser Führungsstil auch seine Daseinsberechtigung, beispielsweise bei Aufgaben, die sehr sorgfältig auf eine genau festgelegte Weise erfüllt werden sollen.
Transformationale Führung
Hier sagt die Führungskraft zwar auch, was zu tun ist – setzt aber vor allem darauf, den Sinn hinter den zu erledigenden Aufgaben zu erläutern. Statt den exakten Weg vorzugeben, wird das gemeinsame Ziel geschildert und versucht, das Team so zu motivieren und die Mitarbeitenden zu einer selbstständigen und eigeninitiativen Arbeitsweise zu inspirieren. Besonders wenn neue Ideen und Kreativität gefragt sind, hat dieser Führungsstil Potenzial.
Situative Führung
Hinter diesem maximal flexiblen Führungsstil steckt die Annahme, dass es nicht nur ein immer gültiges und perfektes Führungsverhalten gibt. Der Führungsstil soll stattdessen an Situationen und Menschen angepasst werden. Drängt die Zeit, können klare und kleinteilige Anweisungen wie bei der transaktionalen Führung helfen, werden vielseitige Lösungen gesucht, ist eine transformationale Herangehensweise vielversprechender. Und: sind Mitarbeitende nicht gut ausgebildet oder wenig motiviert, sind direkte Ansagen oft nötig und erfolgsversprechend. Kompetente und motivierte Mitarbeitende reagieren dagegen oft besser auf ein Delegieren von Aufgaben und etwas mehr Freiraum bei ihrer Arbeit. Für die Führungskraft heißt das, sich ständig und immer wieder neu in ihrem Führungsverhalten anzupassen.
Agile Führung
Die Idee: Team sind selbstorganisiert, übernehmen fachliche Verantwortung und steuern sich sozusagen selbst. Produktverantwortliche übernehmen die Führung und konzentrieren sich auf die Inhalte der betreuten Produkte oder Dienstleistungen. Zusätzlich gibt es „People Leads“, die sich um die Entwicklung der einzelnen Mitarbeitenden kümmern und um gute zwischenmenschliche Zusammenarbeit im Team. Prozessverantwortliche schaffen die Rahmenbedingungen für eine effiziente Arbeitsweise mit allen Beteiligten. Agile Führung heißt also, dass mehrere Führungsrollen sich auf einzelne Aspekte von Führung konzentrieren. Klassische Vorgaben und Kontrollen sowie strenge Hierarchien haben ausgedient, stattdessen sind Eigenverantwortung und gemeinsame Ziele wichtige Bestandteile funktionaler Zusammenarbeit.