Welche Trends waren 2023 bei der Jobsuche zu beobachten – auf Bewerber- und auf Firmenseite?
Wie waren nochmal die zurückliegenden zwölf Monate aus der Perspektive von Jobsuchenden und Recruitern? Wir fassen kurz zusammen, wie die Lage auf dem deutschen Arbeitsmarkt in diesem Jahr aussah und welche Entwicklungen es bei Jobsuchenden einerseits und bei rekrutierenden Unternehmen andererseits gab.
Vorneweg: Große Umbrüche gab es auf dem Arbeitsmarkt 2023 keine, die Zahl der Arbeitslosen ging in Summe leicht zurück, die Zahl der offenen Stellen blieb wie im Vorjahr auf einem hohen Niveau – allen Krisen in Politik und Wirtschaft zum Trotz.
Ansprüche von Bewerbern steigen
Bei Arbeitnehmern war vor allem zu beobachten, dass die Themen Mobilität (Stichwort Homeoffice) und Employer Branding (Werte und Kultur eines Unternehmens, losgelöst von rein monetären Aspekten) weiter an Bedeutung gewonnen haben. Vielen Bewerbern war und ist bewusst, dass sie zwischen verschiedenen Job-Angeboten und Unternehmen wählen könenn, und haben entsprechende Ansprüche entwickelt. Unserer Erfahrung nach ist es letztlich jedoch immer eine sehr persönliche Entscheidungs- und Gewichtungsfrage: Manche Menschen hängen an Gehalt und Status, andere an Wohnort und Sicherheit, wieder andere an Innovation und Start-up-Atmosphäre.
Firmen passen sich an und brauchen lange, um Stellen zu besetzen
Auf Seite der Unternehmen wurde deutlich, dass der Fachkräftemangel weiter ein großes Thema ist und bleibt. Interne Talentpools leeren sich, entsprechend stieg die Bereitschaft, für qualifizierte Spitzenkräfte ein höheres Gehalt zu bieten. Orientiert an der Nachfrage der Arbeitnehmer nahmen flexible Arbeitsmodelle zu. Auffällig war, dass Unternehmen bei der Besetzung offener Stellen mit im Schnitt 93 Tagen sehr lange brauchten – und damit deutlich länger, als geplant (das wären laut einer IAB Stellenerhebung 62 Tage gewesen).
Was können wir daraus nun für das neue Arbeitsjahr 2024 ableiten?
Vor allem, dass uns das Thema Fachkräftemangel weiter begleiten wird. Für Unternehmen bedeutet das, dass sie ihre Attraktivität für Arbeitnehmer weiter steigern sollten. Für Jobsuchende bedeutet das, möglicherweise viel Auswahl zu haben und sich dadurch in einer recht starken Verhandlungsposition zu befinden. Letztlich ist und bleibt ein Jobwechsel immer eine sehr persönliche Entscheidung, die gut überlegt und präzise vorbereitet werden sollte. Wir wünschen dabei viel Erfolg und stehen bei Bedarf natürlich gerne mit Rat und Tat zur Seite.