Bewerbung im Jahr 2024 – so gestalten Sie erfolgreiche Bewerbungsunterlagen
Muss ein Anschreiben heute noch sein? Darf der Lebenslauf wirklich nur zwei Seiten haben? Und welchen Stellenwert haben jetzt eigentlich Arbeitszeugnisse bei Bewerbungen? Es sind immer wieder ähnliche Fragen, die Jobsuchende umtreiben, wenn es an die Erstellung von Bewerbungsunterlagen geht. Wir fassen daher einmal aus unserer Sicht und Erfahrung die wichtigsten Standards, Tipps und Vorgehensweisen für eine gelungene Bewerbung im Jahr 2024 zusammen.
Bestandteile einer Bewerbung – das sollte alles drin sein
Tatsächlich hängen die einzelnen Bestandteile einer Bewerbung davon ab, auf welchem Karrierelevel die angestrebte Position liegt. Was jedoch generell gesagt werden kann: Eine Bewerbung besteht aus einem Deckblatt, Anschreiben, Lebenslauf und Zeugnissen. Wir wissen natürlich, dass es viele Recruiter, Führungskräfte und Unternehmen gibt, die auf Anschreiben oder Zeugnisse keinen Wert mehr legen. Wir wissen aber auch, dass es andere Menschen in ähnlichen Positionen gibt, die ein Anschreiben und Zeugnisse sehr aufschlussreich finden.
Da Sie als Bewerber nie wissen, ob die Leser Ihrer Unterlagen zur einen oder zur anderen Gruppe gehören, ist unsere Empfehlung ganz einfach: Packen Sie Anschreiben und Zeugnisse zur Bewerbung dazu. Wer die Dokumente nicht lesen will, weil er sie unwichtig findet, kann sie leicht überspringen. Umgekehrt ist es weniger einfach: Wer Wert auf Zeugnisse und Anschreiben legt, und diese nicht findet, notiert sich gedanklich bereits ein kleines Minus hinter Ihrem Namen. Also: Eine Bewerbung besteht auch im Jahr 2024 aus unserer Sicht aus Deckblatt, Anschreiben, Lebenslauf und Zeugnissen. Bei Führungskräften und Top-Managern sollten außerdem ein Kurzprofil und eine Executive Summary enthalten sein.
Bewerbungsschreiben – Sinn, Zweck und Inhalte des Anschreibens
Wenn wir also ein Anschreiben als festen Bestandteil der Bewerbung sehen – was schreiben wir denn da rein? Platt gesagt: Eine Mischung aus „was bisher geschah“, „was mich motiviert“ und „wieso ich gerne bei Ihnen arbeiten möchte“. Die bisherige Berufserfahrung geht aus einem guten Lebenslauf klar hervor. Im Anschreiben nur die bisherigen Positionen nachzuerzählen, bietet daher keinen Mehrwert. Was dagegen in vielen Bewerbungen zu kurz kommt, ist die Persönlichkeit des Bewerbers. Vielleicht steht im Lebenslauf bereits, dass Sie im Vertrieb gearbeitet haben und viel Kundenkontakt hatten. Im Anschreiben können Sie diese Information ergänzen und kurz erläutern, wieso genau diese enge Zusammenarbeit mit Menschen Sie so reizt und durch welche persönlichen Eigenschaften Sie darin besonders gut sind. Nutzen Sie das Anschreiben dafür, einerseits Ihre wichtigsten Kernkompetenzen und Erfolge sowie andererseits Ihre persönlichen Stärken und Ihren Antrieb darzustellen. Im Idealfall finden Sie dann noch einen Grund, wieso Sie sich ausgerechnet bei diesem Unternehmen oder auf diese Stelle bewerben wollen, und schon haben Sie das Bewerbungsschreiben sinnvoll genutzt und mit wichtigen Inhalten gefüllt.
Lebenslauf – Umfang, Seitenzahl und Stolpersteine
Die Länge eines Lebenslaufes hängt stark davon ab, wie viele Jahre Berufserfahrung und vor allem wie viele Stationen der Lebenslauf abdecken muss. Wer seit 20 Jahren arbeitet und alle drei Jahre den Job wechselt, hat logischerweise einen deutlich längeren Lebenslauf als jemand, der seit acht Jahren arbeitet und erst einmal das Unternehmen gewechselt hat. Unser Motto ist daher eindeutig: Der Inhalt bestimmt die Länge – nicht andersherum. Allerdings ist das auch kein Freifahrtschein dafür, alle bisherigen Stationen und Aufgaben kleinteilig aufzubereiten und in epischer Länge darzustellen. Konzentrieren Sie sich erstens auf die vergangenen zehn bis fünfzehn Jahre – alles, was davor geschah, listen Sie zwar kurz auf, verzichten aber auf lange Beschreibungen. Zweitens zählen Sie pro Station nur die wichtigsten Aufgabenschwerpunkte auf. Sind Sie zum Beispiel Führungskraft, reicht es, einen Punkt mit „Führung von X Mitarbeitenden“ aufzunehmen. Dass Sie die Urlaubsplanung koordiniert, regelmäßige Gespräche mit allen geführt und über Gehälter verhandelt haben, versteht sich dann von selbst – das muss nicht extra aufgelistet werden.
Arbeitszeugnisse – verlieren mit dem Alter nicht an Wichtigkeit
Wer seit 15 Jahren im Berufsleben steht, wird bei einer Bewerbung natürlich nicht mehr danach beurteilt, ob das ebenso alte Ausbildungszeugnis gut oder eher durchschnittlich ausgefallen ist. Relevanter sind hier die berufliche Entwicklung und die Errungenschaften der jüngeren Vergangenheit. Trotzdem empfehlen wir bei Zeugnissen, alle bisherigen Ausbildungs-, Studien- und Arbeitszeugnisse beizufügen. Einerseits geht es hier einfach darum, zu belegen, dass die Angaben aus dem Lebenslauf auch stimmen – schließlich könnten hier theoretisch frei erfundene Positionen und Unternehmen stehen. Andererseits erzählen Zeugnisse manchmal eine ganz eigene Geschichte. Wird beispielsweise in mehreren Zeugnissen die gleiche Stärke gelobt oder das gleiche Verhalten weniger gut bewertet, handelt es sich hier wohl um einen „echten“ Charakterzug des Bewerbers, den verschiedene Menschen und Unternehmen unabhängig voneinander festgestellt haben. Plus, wie bereits geschrieben: Wer Zeugnisse für unnötig hält, muss sie ja nicht lesen und kann sie einfach überspringen.