So gelingt ein starker Auftritt in der Bewerbung: Stärken Sie Ihre Stärken!
Die meisten Menschen können manche Dinge mehr und andere weniger gut. Klingt nicht gerade spannend, oder? Doch genau darum geht es in einer guten Bewerbung: um das, was Sie gut können – und zwar richtig gut! Wie Sie Ihre Stärken und Pluspunkte bei der Bewerbung ins beste Licht setzen und gleichzeitig kleinere Schwachstellen elegant unter den Tisch fallen lassen, zeigen Ihnen die folgenden 3 goldenen Regeln. Sind Sie gespannt?
Regel Nr. 1: Finden Sie Ihre Stärken, einzigartige Fähigkeiten und große Leidenschaften!
Die Dinge, die wir richtig gerne tun und bei denen wir zum Beispiel völlig die Zeit vergessen können, sind meistens auch unsere großen Talente und Stärken. Für Ihre Bewerbung ist es wichtig, Fähigkeiten zu finden, die auch für Ihren Traumjob wichtig sind. Fließend Klingonisch zu sprechen, ein toller Torschütze auf dem Fußballplatz zu sein oder einen geradezu legendären Apfelkuchen backen zu können ist leider irrelevant, wenn Sie sich als Banker bewerben wollen. Was zählt also dann?
Stärken und Schwächen in der Bewerbung
Überlegen Sie sich, welche Aufgaben Ihnen leichtfallen oder bei welchen Themen Sie häufig von Kollegen um Rat gefragt werden. Projektpläne mit zeitlichen Meilensteinen erstellen Sie in Nullkommanichts? Herzlichen Glückwunsch, dann sind Sie ein Projektprofi mit ausgeprägter Planungsstärke! Wenn Ihr Team bei technisch komplexen Problemen keine Lösung findet, kommen die Kollegen zu Ihnen? Wunderbar, dann verfügen Sie vermutlich über ein starkes Expertenwissen, können sich schnell in Aufgabenstellungen hineindenken und finden mit Ihrer konsequenten Lösungsorientierung aus jeder Sackgasse einen Ausweg. Genau diese Fähigkeiten heben Sie prominent in Ihrer Bewerbung hervor und heben sich damit von anderen Kandidaten ab.
Regel Nr. 2: Keine Stärken gefunden? Graben Sie tiefer und wechseln Sie die Perspektive!
Oft sind die Fähigkeiten, bei denen Sie nur müde mit den Schultern zucken, viel wichtiger, als Sie glauben. Für Sie mag es selbstverständlich sein, dass Ihre tadellos funktionierenden Excel-Tabellen voller komplexer Formeln und Funktionen sind und Ihnen damit einen Haufen Arbeit abnehmen. Dass Ihnen Kunden förmlich an den Lippen hängen und sich gerne zu einem weiteren Kauf anstiften lassen. Oder dass Sie bei mehreren parallellaufenden Projekten genau wissen, welche Aufgaben wie weit gediehen sind, was als nächstes ansteht und welche Teammitglieder noch auf eine Rückmeldung von Ihnen warten.
Denken Sie nochmals nach!!!
Was für Sie total normal scheint, ist für andere eine wahre Meisterleistung! Treten Sie also einen Schritt zurück und versuchen Sie, sich durch die Brille einer anderen Person oder auch durch die Augen Ihres zehn/20/30 Jahre jüngeren Ichs zu betrachten. Sehen Sie jetzt, was Sie alles leisten und können? Im Zweifelsfall fragen Sie (ehemalige) Kollegen, Vorgesetzte und Freunde um deren Meinung – Sie werden überrascht sein, welches Feuerwerk an Stärken sich entfalten wird!
Regel Nr. 3: Streichen Sie das Wörtchen „aber“ und polieren Sie auch Ihre Schwächen auf!
Wenn Sie jetzt denken „gut, ich habe einige Pluspunkte, aber da sind doch auch noch meine Minuspunkte…“ dann STOPP! Wo Licht ist, ist auch Schatten, das ist völlig normal. Wichtig ist, dass Sie sich von Ihren weniger ausgeprägten Fähigkeiten nicht unterkriegen lassen. Sie sind wahnsinnig gut darin, knifflige Probleme zu lösen, nur wenn es zu lange dauert, kann das schon mal zu einem Wutausbruch bei Ihnen führen? Ok, dann sind Sie einfach nicht der geduldigste Mensch. In Ihrer Bewerbung lassen Sie diesen Punkt elegant unter den Tisch fallen, indem Sie nirgends auf das Thema Geduld eingehen.
Stärken und Schwächen im Vorstellungsgespräch
Im Vorstellungsgespräch dagegen kommt häufig die Frage nach Ihren Schwächen. Hier gilt es, Ihre Ungeduld in ein möglichst positives Licht zu rücken. Zeigen Sie, dass Sie sich dieser Eigenschaft bewusst sind, daran arbeiten und bereits besser damit umgehen als früher. Zum Beispiel könnten Sie sagen „Wenn ein Problem nach mehreren Versuchen noch nicht gelöst ist, neige ich dazu, die Geduld zu verlieren. Ich hole mir dann gerne einen Kaffee, atme auf dem Weg in die Küche tief durch und setze mich dann konzentriert wieder hin und arbeite weiter an der Lösung.“ In der Regel ist jemand, dessen Haupttätigkeit in der Entwicklung diffiziler Lösungen besteht, nicht sehr ungeduldig – sonst würde er bei dieser Bewältigungsstrategie mehr Zeit in der Kaffeeküche als am Arbeitsplatz verbringen. In den allermeisten Fällen suchen wir uns nämlich ganz von allein einen passenden Beruf aus, der unseren Neigungen und Fähigkeiten entspricht.
Sobald Sie sich bewusst gemacht haben, was Sie richtig gut können und wodurch Sie sich von anderen Bewerbern abheben und unterscheiden können, fällt Ihnen das Schreiben der nächsten Bewerbung garantiert leichter!
Caroline Tillmann