10 Tipps für eine erfolgreiche Online-Bewerbung
Ob Ausbildung, Berufseinstieg nach dem Studium oder erster Jobwechsel nach einigen Jahren – beim Thema Bewerbungen gibt es viele Unsicherheiten und Fragen. Kein Wunder, schließlich geht auch der Bewerbungsprozess mit der Zeit und Standards sowie Anforderungen verändern sich immer wieder ein wenig. Für moderne Bewerbungsunterlagen nach unseren aktuellen Empfehlungen haben wir zehn Tipps zusammengestellt, mit denen Sie bestens gerüstet sind für das Erstellen und Versenden Ihrer Online-Bewerbung.
Tipp 1: Sich online zu bewerben beginnt bereits bei der Stellensuche
Sehen Sie sich rechtzeitig nach passenden Jobs für sich um. Berufseinsteiger werden meistens mit langen Vorlaufzeiten bis zu einem Jahr gesucht, Stellen für Berufserfahrene kurzfristiger ausgeschrieben. Überlegen Sie sich genau, welche Branchen Sie reizen und welche Aufgaben Sie künftig übernehmen möchten. Daraus leiten Sie die passenden Berufsbilder und Positionen ab und suchen dann gezielt nach Stellen. Beschränken Sie Ihre Suche nicht auf ein einziges Job-Portal (z.B. StepStone, Monster oder Indeed), sondern nutzen Sie mehrere Plattformen.
Abhängig davon, wonach Sie suchen, bieten sich regionale Plattformen vielleicht mehr an als überregionale Anzeigen in sozialen Netzwerken, fachspezifische Jobbörsen für gewisse Branchen mehr als allgemeine Portale. Die Auswahl ist groß, suchen Sie sich das Angebot aus, das am besten zu Ihnen passt!
Tipp 2: Stellenanzeige genau anschauen und Ihre Bewerbung darauf ausrichten.
Wenn Sie eine interessante Stellenausschreibung gefunden haben, nehmen Sie sich die Zeit und gleichen Sie die Aufgabenbeschreibung und das gesuchte Profil genau mit Ihren Wünschen und Kompetenzen ab. Überlegen Sie sich, auf welche Punkte Sie in Ihrer Online-Bewerbung explizit eingehen möchten, zum Beispiel weil Sie sie in besonderem Maße erfüllen.
Als Faustregel gilt: Wenn etwa drei Viertel der Anforderungen einer Stellenanzeige auf Sie zutreffen, steht einer Bewerbung nichts im Weg.
Tipp 3: Kernbotschaft definieren – wie möchten Sie sich präsentieren?
Sie wissen nun also, als was Sie sich bewerben möchten, wonach das Unternehmen genau sucht und was davon Sie in welchem Ausmaß mitbringen. Nun geht es an Ihre Inhalte: Welche Botschaft soll beim Leser Ihrer Bewerbung ankommen? Wie möchten Sie sich präsentieren? Gibt es etwas, das Sie besonders betonen möchten? Bauen Sie sich gedanklich – ein paar handfeste Notizen schaden natürlich nicht – ein Grundgerüst an Botschaften zusammen, die Sie in Ihre Online-Bewerbung aufnehmen wollen.
Tipp 4: Den roten Faden finden und durchziehen.
Als nächsten entwerfen Sie einen roten Faden, der sich durch Ihre Bewerbung zieht. Wie eine konsequente Entwicklung innerhalb der vergangenen Jahre, deren nächster logischer Schritt nur Ihre angestrebte Traumstelle sein kann. Wenn Sie bereits seit einigen Jahren im Berufsleben stehen und mehrere Positionen innehatten, beginnt Ihr persönlicher roter Faden mit dem Schulabschluss und zieht sich über bisherige Stationen bis ins heute (und morgen).
Wer gerade seine erste Ausbildungsstelle sucht, hat natürlich etwas weniger zu erzählen – hier könnten Sie Ihre Entwicklung von den Lieblingsschulfächern über Erfahrungen aus Ferienjobs oder Praktika bis zur angestrebten Ausbildung darstellen. In Ihren Unterlagen greifen Sie diesen roten Faden sowohl im Lebenslauf als auch im Anschreiben auf – und schon haben Sie eine durchdachte Darstellung Ihrer Person.
Tipp 5: Die Gestaltung und Formatierung Ihrer Online-Bewerbung.
Sind die Inhalte klar, können wir uns der Form widmen. Online gibt es unzählige kostenlose Formatvorlagen, die alle ein einfaches Ausfüllen und sozusagen sofortigen Erfolg auf dem Arbeitsmarkt versprechen. Unser Tipp: Schauen Sie sich gerne ein paar dieser Vorlagen an und überlegen sich, was Ihnen gefällt, was zu Ihnen passt, und was Sie lieber nicht haben oder machen möchten. Lassen Sie sich inspirieren und bauen Sie sich dann Ihr eigenes Design. Individuell auf Sie abgestimmt statt Schablone von der Stange. Erfahrene Personaler erkennen den Unterschied!
Tipp 6: Farben und Fonts – wie bunt darf es sein?
Manche Bewerber mischen dreierlei Farben mit mehreren ausgefallenen Schriftarten. Andere greifen lieber zu Schwarz mit Schwarz und veralteter Schreibmaschinenschrift. Was ist erfolgversprechender? Im Prinzip ist es recht einfach: Ein wenig Gestaltung macht aus tristen Unterlagen aus dem letzten Jahrhundert eine moderne Online-Bewerbung, zu viel lässt Ihre Inhalte in den Hintergrund treten und verwirrt den Leser.
Behalten Sie immer das Ziel bei, dass Ihre Bewerbung dem Auge eine schnelle Orientierung bietet. Ob Sie wenige feine Linien einziehen oder mit größeren Farbflächen arbeiten, eine durchgehende Schriftart oder für bestimmte Überschriften und Akzente noch eine zweite Schriftart nutzen, hängt von Ihrem persönlichen Geschmack ab. Ein guter Ausgangspunkt bietet der Außenauftritt des Unternehmens, bei dem Sie sich bewerben – evtl. können Sie Ihre Unterlagen ja farblich anpassen?
Tipp 7: Das perfekte Bewerbungsfoto – bitte lächeln!
Gesetzlich nicht mehr vorgeschrieben, hat sich das Bewerbungsfoto in Deutschland hartnäckig gehalten. Der erste Eindruck kann entscheidend sein, daher empfehlen wir immer, für Ihre Aufnahmen zu einem professionellen Bewerbungsfotografen zu gehen. Ein schönes Porträtfoto von Ihnen vom letzten Grillfest oder der schnelle Schnappschuss, für den Sie sich immerhin im Hemd vor eine weiße Wand gestellt haben, wirken wenig professionell und könnten den Verdacht aufkommen lassen, dass Sie sich nicht viel Mühe mit Ihren Unterlagen gegeben haben und den Job eigentlich gar nicht wollen.
Gehen Sie lieber zum Profi, der setzt Sie mit geübtem Auge so in Szene, dass Ihre Schokoladenseite bestens zur Geltung kommt.
Tipp 8: Bestandteile Ihrer Bewerbung – Zeugnisse nicht vergessen!
Wir hatten nun also bereits das Anschreiben, den Lebenslauf und das Bewerbungsfoto. Was gehört noch in Ihre Bewerbung? Wir empfehlen ein modernes Deckblatt, gerne mit Bild und klaren Angaben, als was Sie sich bewerben möchten. Essenzieller Bestandteil Ihrer Online-Bewerbung sind außerdem Ihre Zeugnisse. Vom höchsten Schulabschluss bis zu Ihren gesammelten Arbeitszeugnissen sortieren Sie bitte alles chronologisch (neustes Dokument zuerst) und hängen es an Ihre Bewerbung an.
Berufseinsteiger können auch relevante Praktikumszeugnisse oder Nebentätigkeiten anhängen. Berufserfahrene können außerdem Bescheinigungen und Zertifikate von Seminaren und Weiterbildungen mit aufnehmen.
Tipp 9: Prüfen, richtig hochladen oder versenden.
Vor dem Versand Ihrer Unterlagen sollten Sie nochmal alles genau auf Vollständigkeit und Richtigkeit prüfen. Am besten lassen Sie die Bewerbung von jemandem gegenlesen. Dann sammeln Sie alle Dokumente in einer einzigen PDF-Datei (max. 5 MB), benennen diese sauber mit der Stellenbezeichnung und Ihrem vollständigen Namen und schicken sie mit einem kurzen Begleittext per E-Mail ab.
Achten Sie auf einen eindeutigen Betreff, am besten „Bewerbung als…“. Wenn Sie sich über ein Karriereportal online bewerben möchten, orientieren Sie sich an den jeweiligen Vorgaben zu Dateigrößen und -formaten, da diese individuell abweichen können.
Tipp 10: Abwarten und höflich nachfragen.
Geschafft! Die Online-Bewerbung ist verschickt, jetzt heißt es warten. Bewerbungsprozesse dauern in jedem Unternehmen unterschiedlich lange. Signalisieren Sie Interesse, indem Sie sich von Zeit zu Zeit nach dem Stand der Dinge erkundigen.
Wenn Sie nach vier Wochen nichts gehört haben, ist die erste Frage, ob die Unterlagen wohlbehalten angekommen sind, durchaus erlaubt. Weitere vier bis acht Wochen später können Sie ein zweites Mal anklopfen. Vermutlich erhalten Sie dann auch bereits eine Auskunft, wie lange sich der Auswahlprozess noch ziehen könnte.
Unsere Empfehlung: Egal, ob Sie eine Zu- oder Absage bekommen, schließen Sie den Prozess von Ihrer Seite aus professionell und höflich ab. Bedanken Sie sich für die Nachricht und fragen Sie im Fall einer Absage nach einer Begründung (Versuch macht klug). Vielleicht möchten Sie sich künftig erneut dort bewerben, da schadet es nicht, einen guten (letzten) Eindruck zu hinterlassen!